Bad Münder (geh). Bevor das jüngste Meisterkonzert im Martin-Schmidt-Konzertsaal in Bad Münder starten konnte, musste Conférencier Volker Schmidt-Gertenbach eine personelle Änderung ankündigen: Für den kurzfristig erkrankten Urban F. Walser wurde der Solotrompeter des Flämischen Radioorchesters Brüssel, Andrei Kavalinski, eingeladen. Los legten Dirigent Roman Kofman und sein “Kiev Philharmonic Chamber Orchestra” mit der Symphonie “Lyrica” des Ukrainers Jewenij Stankovich.
Äußerste Disziplin der Musiker kam dem Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur von Johann Nepomuk Hummel zugute. Das perfekte Zusammenspiel bei souveräner Klangbalance mit dem sensationellen solistischen Können Andrei Kavalinskis machte diese Aufführung zum Höhepunkt des Abends. Hummel schrieb sein Konzert 1803 für den Wiener Hoftrompeter Anton Weidinger, der die Klappentrompete erfunden hatte. Neben Joseph Haydns Trompetenkonzert gehört das Werk zum Standardrepertoire eines jeden Trompeters.
Weit über das Standardkönnen hinaus ragte Kavalinskis Spiel. Sein warmer, beseelter Ton begeisterte ebenso wie die natürliche Virtuosität. Dem spritzigen Allergo con spirito folgte ein romantisch angehauchtes Andante, bevor das effektvoll mit virtuosen Läufen und Fanfaren ausgeschmückte Rondo das Stück zum festlich strahlenden Finale führte. Auf stürmischen Applaus mit Bravorufen folgte die temperamentvoll gesteigerte Zugabe der Künstler aus dem letzen Satz.
From “Deister- und Weserzeitung”, 12 March 2010
Andrei Kavalinski plays Van Laar C trumpet